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    Wochenendanalyse 3. Woche 2010 Die Zinskurve

    Von cues | 17.Januar 2010

    Was passiert bei steigenden Zinsen?

    In der Regel werfen lang laufende Zinspapiere eine höhere Rendite ab als Kurzläufer – der Zinssatz steigt also mit der Bindungsdauer. Das ist leicht nachvollziehbar, schließlich gehen Anleger, die sich länger binden, höhere Risiken ein. Und das höhere Risiko, das sich beispielsweise in Form einer steigenden Inflation zeigen kann oder in der Ungewißheit über die Bonität des Schuldners zum Rückzahlungszeitpunkt, wird eben mit einer höheren Verzinsung entlohnt.

    Das lange Ende spiegelt die Erwartung der Marktteilnehmer wider, ob künftig die Inflation verhalten sein wird (niedrige Renditen) oder ein Teuerungsschub droht (hohe Renditen). Eine steigende Zinsstrukturkurve wird dabei als normal angesehen (und häufig auch so bezeichnet). In diesem Fall sind die kurzfristigen Zinsen niedriger als die Zinsen für längerfristig gebundenes Kapital.

    Normale Zinsstruktur
    Von einer normalen Zinsstrukturkurve spricht man, wenn die Rendite bei kurzen Laufzeiten deutlich geringer ist als die langer Laufzeiten und zugleich die Kurve permanent ansteigend verläuft. Normale Zinsstrukturen treten auf, wenn sich die Wirtschaft in einer Aufschwungphase befindet. Dann sind die aktuelle Inflation und Leitzins in der Regel gering, die Marktteilnehmer erwarten aber einen konjunkturbedingten Anstieg der Inflation in der Zukunft.

    Interpretation einer normalen Zinsstruktur
    * Erwartung gleichbleibender oder zunehmender Inflation
    * Typisch für Phasen wirtschaftlichen Aufschwungs
    * Positive Konjunkturerwartungen

    Flache Zinsstruktur
    Wenn die Inflation über die akzeptierte Obergrenze zu steigen beginnt, hebt die Notenbank die Zinsen an. Dies ist der regelmäßige Ablauf während des normalen Konjunkturzyklus. Mit der Anhebung des Leitzinses verringert sich der Abstand zwischen Kurz- und Langfristzinsen. Eventuell beginnt gleichzeitig der Langfristzins zu sinken, da die Märkte aus der Zinserhöhung der Notenbank Rückschlüsse auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum ziehen. Dann bildet sich oft eine flache Kurve auf hohem Niveau heraus: Eine solche Formation deutet darauf hin, dass die Konjunktur nach Meinung des Marktes den Höhepunkt erreicht oder bereits überschritten hat.

    Inverse Zinsstruktur
    Bei der inversen Zinsstruktur liegen die Renditen langfristiger Kredite unter denen kurzfristiger. Das ist meist dann der Fall, wenn sich die Konjunkturerwartungen eintrüben und die langfristigen Zinsen rascher sinken als die Notenbank die Leitzinsen senkt. Inverse Zinsstrukturen korrespondieren meist mit der Erwartung einer sich rasch abschwächenden Konjunktur.

    aktueller Swapsatz:

    Zinskurve

    Grundsätzlich ist die steile Zinskurve gut für die Banken. Gibt die Bank längerlaufende Kredite, als sie das Geld aufnimmt, kann sie die Zinsdifferenz nutzen und Gewinne erzielen. Die Eigenkapitaldecke kann wieder aufgebaut werden.

    Aber:

    Eine generelle Zinserhöhung und eine so steile Zinskurve könnten die sich langsam stabilisierende Wirtschaft wieder arg in Bedrängnis bringen. Es besteht die Gefahr, dass auf ein paar Quartale mit mässigem Wachstum bereits die nächste Rezession folgt. Die hohen Zinsen machen den Zinsendienst auf den enormen Beträgen zur Bekämpfung der Finanzkrise viel teurer und verhindert neue Investitionen im privaten Sektor. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Markt hier wieder beruhigt oder ob wir es mit dem Ende der Tiefzinsphase zu tun haben.

    Rückblick Dax:

    Der deutsche Aktienindex erreichte am Freitag das Kursziel bei 6020-6040. Das wahrscheinliche Szenario mit fallenden Kursen ist eingetroffen. Mit Hilfe der untergeordneten Pitchforklinien sollte die Marktbeschaffenheit analysiert werden. Die ML Linie fungierte als Wiederstand. Lower Lines wurden schnell durchbrochen. Ein abwärtsgerichtetes Pitchfork (untergeordnet) entsteht: Der Dax sollte das Kursziel bei 5815, evt. tiefer, abarbeiten. Dann entscheidet sich, ob hier ein erster Abwärtsimpuls entsteht. Mein favorisiertes Szenario ist das Vollenden einer ABC Korrektur mit anschließendem neuen Hoch. Das lässt sich aus dem expandierendem Dreieck ableiten. Der Stop für eine weitere Abwärtsbewegung liegt schon bei 5925 unweit dem aktuellen Stand.

    Dax 18.01.10

    Topics: Allgemein, Dax | 1 Kommentar »

    Ein Kommentar to “Wochenendanalyse 3. Woche 2010 Die Zinskurve”

    1. Miriam meint:
      24.Februar 2010 at 01:35

      Das nenne ich eine Kurve ;)

    Kommentare